Single-Frauen, so das Klischee, sind deprimiert und verzweifelt. Sie hängen missmutig auf dem Sofa rum und schütten in schönster Bridget-Jones-Manier literweise Rotwein in sich hinein. Doch das Alleinsein hat auch herrliche Seiten – das beweist die mexikanische Illustratorin Idalia Candelas in ihrem Buch »Ganz für mich«. Ihre Zeichnungen zeigen allein lebende Frauen, die sich in ihrer Haut und in ihrem Zuhause rundum wohlfühlen: Sie sind frei und unabhängig, haben das Bett und das Bad für sich allein, können stundenlang auf dem Sofa rumlümmeln, lesen, mit Freunden quatschen – und dann gehen sie raus und erobern voller Selbstbewusstsein die Welt. Aufgepasst, Ladys, Alleinsein ist nicht gleich Einsamkeit – es wird Zeit, dass wir das Single-Dasein gebührend feiern!
Meine Meinung
Wer kennt es nicht, dieses leidige Thema, wenn man alleine ist, muss man auch gleich einsam ist. Oft gabs im Freundeskreis, als man ihnen sagt, man habe an einem Samstagabend nichts vor, Bemerkungen wie, „das ist aber traurig.“ „Muss ja wohl nicht schlimmeres geben.“
Aber ist das wirklich so?
Ganz klar NEIN!!!
Ich meine warum sollte es schlimm sein, wenn man Zeit für sich selbst hat. Das machen kann, wozu man Lust hat und wenn es nur vor dem Fernseher gammeln ist.
Früher hab ich selber immer versucht, mit dem Strom zu schwimmen. Immer geschaut, dass man jedes Wochenende etwas mit der Clique macht und jedes Mal musste es noch cooler werden. Tatsächlich gab es damals viele Abende, an denen ich etwas unternommen habe, ohne dass es mir auch Spaß gemacht hat.
Hauptsache man war dabei und hat etwas gemacht. Mit der Zeit hab ich aber bemerkt, dass ich deshalb irgendwie so ne Art Freitzeitstress bekomme habe.
Vieles was mir Spaß machte blieb auf der Strecke. So habe ich in meinen letzten Schuljahren kaum etwas gelesen. Hab irgendwann aufgehört zu zeichnen, oder mich mal in einem Computerspiel verlieren. Nur damit das Klischee einsam und verlassen in der Bude zu sitzen nicht erfüllt wird.
Mittlerweile mache ich es anders. Ich sage bewusst, dass ich am Wochenende nichts machen möchte, weil ich einfach nur lesen will.
Vor allem nach stressigen Arbeitstagen, wo ich den ganzen Tag von Jugendlichen umgeben bin, bin ich einfach mal froh, wenn ich keinen anderen Menschen sehen muss.
Versteht mich nicht falsch, ich verkrieche mich keines Falls in meine Wohnung oder komm nicht mehr raus. Ich schaffe mir ledeglich mehr Zeit für mich. Und wenn ich dann bewusst mich dazu entscheide, mit Freunden etwas zu unternehmen, kann ich das auch wesentlich mehr genießen.
Letzte Woche beispielsweise, musste ich beruflich bedingt für ein paar Tage auf eine Fortbildung. Ich war anfangs wenig begeistert davon. Erstens musste man seine Comfortzone verlassen und zudem Zeit mit Menschen verbringen, die man nicht kannte. Und was war? Ich war am letzten Tag super traurig, als es wieder nach Hause ging. Ich durfte Mensche kennenlernen und viel Zeit mit ihnen verbringen und da hat mir meine Ich-Zeit einmal nicht gefehlt. Die Tage danach hab ich aber wieder genutzt um immer wieder mal eine Pause einzulegen und ein Buch in die Hand zu nehmen.
Ich finde man muss einfach selbst entscheiden, was für einen am besten ist. Und man sollte sich nicht in eine Schubalde stecken lassen. Weil wenn man mal ehrlich ist es andersrum nicht auch traurig, wenn man nicht weiß was man alleine tun soll? Viele sind total überfordert, wenn sie mal einen Abend für sich haben. Ist dass dann wirklich besser?
Dieses Buch reflektiert mich vielen Zeichnungen und Erklärungen, dass es eben nicht schlimm ist, mal alleine zu sein. Man überdenkt vieles und welche positiven Seiten man noch daran finden kann. Einige Sachen brachten mich einfach zum Schmunzeln, weil sie vieles auf den Punkt brachten.
Man soll sich bewusste werden, was gut für einen ist. Und wenn es mal ein Abend ganz alleine ist oder mit Freunden um die Häuser ziehen völlig egal, Hauptsache ihr habt Spaß dabei. Und es hat auch nicht unbedingt mit Single Dasei zu tun. Auch mit einem Partner an seiner Seite kann man sich, ohne schlechtes Gewissen sich nur Zeit für sich nehmen.
Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir der Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung ist aber meine eigene.
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